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Der Weidetag zum Thema Wolfschutzzäune und „meine zwei Cent dazu“

Letztes Wochenende war „Weidetag“ auf Hof Habbena in Krummhörn. Zusammen mit Schäfern und der Landwirtschaftskammer wurden wolfssichere Zäune vorgestellt und es gab ziemlich viel Infomaterial, wie bei welchen Tieren Weiden am Besten wolfssicher einzuzäunen sind. Auch wenn das interessant ist – der wolfssicherste Zaun ist immer noch der, der nicht gebaut werden muss. Letztlich ist aber eine Art „Massentierhaltung“ von Wölfen in unserem Land erstrebenswertes Ziel, aber weil die ja draußen leben und das Symbol für Urtümlichkeit, Wildheit und Freiheit sind würde ja nieeeee jemand von „Massentierhaltung“ (oder eben Überpopulation) bei Wölfen sprechen.

Schild über wolfsabweisende Zäune an Rinderweiden

Menschen sehen nur immer, dass ihr verniedlichter „Sofawolf“ der mit einem realen Wildwolf so gar nichts mehr gemein hat, ja völlig zufrieden mit seinem minimalen Aktionsradius ist und Futter im Napf vorfindet, dass oft nicht mal mehr ansatzweise nach „waren mal Tierteile“ aussieht. Oder in einem über zwei Meter hoch mit Gitterstabmatten und nach innen gezogenen zusätzlichen Elektrolitzen gegen überklettern gesicherten Wildparkgehegen bei Wolfsrudeln „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht. Auch Gehegewölfe bekommen ihr Futter tot und in ausreichender Menge serviert. Weil eine Lebendfütterung aus Tierschutzgründen nicht erlaubt ist. Also aus Tierschutzgründen für das Futtertier.

Natürlich gibt es jetzt wieder „Wolfskuschler“ die maulen und protestieren werden. Aber eigentlich ist es ganz einfach: Wenn man nach der Reviergröße eines Wolfes sucht, findet man die Angabe 33 – 6.300 QuadratKILOMETER. Für EINEN Wolf. Je nach Nahrungsangebot kann die Reviergröße auch kleiner sein – aber man sollte tunlichst doch die Nutztiere aus dem „Nahrungsangebot“ für Wölfe herausrechnen.

Die Fläche der Bundesrepublik beträgt 357.580.98 QuadratKILOMETER. Das klingt erst einmal ziemlich viel. Davon gehen aber Siedlungs- und Verkehrsflächen ab, die etwa 51.489 QuadratKILOMETER betragen. Dann bleiben zwar immer noch über 300.000 Quadrat-kilometer übrig, aber wer sich hier im Land umschaut wird schnell merken, das es nicht endlose unberührte Weiten sind, sondern Feld, Wald, Wiesen und Ackerflächen. Die Fläche, die tatsächlich noch recht ursprünglich und nicht irgendwie genutzt wird, weil es sich um kahle Felsen, Sandflächen, Steilhänge, Moore, Wasserflächen etc. handelt, ist viel, viel kleiner.

Deshalb sollte man als Reviergröße für EINEN freilebenden Wolf durchaus schon 5000 Quadratkilometer veranschlagen. Immerhin muss er sich das Gebiet mit anderen Tieren und vermehrt auch mit Goldschakalen teilen. Je mehr Wildtiere auf einer Fläche, die das gleiche Futter benötigen, desto höher wird das Beschaffungsproblem dafür. Ist doch völlig logisch!

Entsprechend teilt man nun einfach mal 300.000 Quadratkilometer durch 5.000 Quadratkilometer und hat dann eigentlich genau die Anzahl der freilebenden Wölfe für die ganze Bundesrepublik, die letztlich unproblematisch und vertretbar wäre. Das sind 50 Stück. Alles, was darüber hinausgeht, läuft auf mehr und mehr auf problematische Massentierhaltung hinaus. Im Freiland.

Es gibt nicht einmal eine ansatzweise genaue Zahl der Wölfe, trotz Monitoring. Stolz verkündet das BMU auf seiner Wolfsseite: „In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW (Stand 02.22.2020) im Monitoringjahr 2019/2020 insgesamt 128 bestätigte Rudel, 35 Paare und 10 territoriale Einzeltiere…“

Ein Rudel sind also mindestens 3 Tiere, oft mehr. Nehmen wir 3 Tiere als Rudel, sind 3 x 128 schon 384 Tiere. Dazu kommen 35 Paare. Also 70 Tiere und die 10 Einzeltiere. Macht dann schon mal 464 Tiere. Plus eben aller, die über die Zahl 3 in einem Rudel sind. Genau DAS ist aber dann eben Massentierhaltung. Von „Tierschützern“ und Politik gewollt, scheiß was auf Freiland und „Wölfe sind Wildtiere“. Das, was Landwirten ständig vorgeworfen wird, ist im Tierschutz für alle anderen Tiere also völlig legitim und schützenswert.

Aber auch eine andere Zahl ist beachtenswert: Es gab 126 Totfunde in dem Monitoringjahr und die meisten nach Verkehrsunfällen. Es ist nun aber nicht so, dass ein Auto kommt, einen Wolf erwischt und der sofort tot ist. Sondern der Wolf ist meistens schwer verletzt, hat enorme Schmerzen und verendet oft jämmerlich, weil erst einmal hinter einem „Fachmenschen“ hinterher telefoniert werden muss, der dann vielleicht nach einer oder zwei Stunden kommt und beschließt, ob der Wolf, so er dann noch lebt, erlöst werden darf oder zusammengeflickt werden muss. Das ist „Tierschutz“ a la Wolfskuschler gegenüber den Tieren, die sie doch so schätzen und achten! Einfach im schlimmsten Fall einen verendeten Wolf qualvoll verrecken lassen anstatt ihn mit einem gezielten Schuß binnen kürzester Zeit zu erlösen. Der Grad vom Tierschützer zum Befürworter für geduldete und erwünschte Tierquälerei ist faktisch fließend.

Es gibt also im Kern selten etwas verlogeneres als den Begriff „Wolfsschutz“ durch Tierschützer a la „Wolfskuschler“ und deshalb ist auch „wolfssicherer Zaun“ einfach nur ein nettes Begriffskleberchen um den Landwirten den schwarzen Peter, noch mehr Arbeit und Kosten in die Schuhe zu schieben. Denn eines ist eigentlich völlig klar: Wenn ein Wolf – oder ein Rudel – Hunger hat, dann springt der notfalls auch über einen Zaun. E-Zaun hin, E-Zaun her und gerade in unwegsamerem Gelände ist es kaum möglich, alle Zäune immer komplett von unten Getrüppfrei zu halten um eine durchgehend hohe Spannung zu gewährleisten. Funktioniert in der Realität einfach nicht ohne erheblichen Zusatzaufwand. Für den Landwirten, nicht für den Wolfsschützer, der auf dem Sofa oder an einem Schreibtisch sitzt und sich echauffiert. Es reicht, wenn Nachts beim Sturm ein Ast auf einen Zaun kracht – oder eben als Hitzebruch.

Aber auch so – lass einfach einen Wolf über einen Zaun kommen und scheißegal was für eine Herde in Panik versetzen. Da hilft kein Schafzaun bei einer Schafherde, wenn da genügend Tiere in Panik angerannt kommen, ist der platt. Dito Weidezaun. Wer meint, dass da so ein netter Stromdraht hilft, soll sich einfach vor den Zaun stellen, wenn 20 Tiere mit einem Lebendgewicht von 500 / 600 Kilo in Panik angerannt kommen.Und stehen bleiben, weil er ja davon überzeugt ist, dass der Zaun hält. Affilio hat übrigens super Patientenverfügungen. Glaubt echt irgendwer, dass so ein Draht dann hält? Wenn ja, brauchen wir übrigens keine fetten Leitplanken mehr an den Straßen, so ein nettes Drahtteilchen reicht dann völlig aus!

Kaum ein Landwirt ist komplett gegen den Wolf, sondern einfach nur dafür, dass der Wolfsbestand auf ein Maß reduziert wird, dass ein unproblematischeres Miteinander leben und mehr Tierschutz auf beiden Seiten ermöglicht. Nicht mehr und nicht weniger.

So, das waren dann meine „zwei Cent“ zum Thema Wölfe in Deutschland. Ich könnte noch was drüber schreiben, das Artenschutz auch andere Tiere als Wölfe betrifft, zum Beispiel die einzig freilebende reinrassige Mufflonherde Deutschlands in Brandenburg, die seit einigen Jahren wohl nicht mehr existiert, weil Wölfe auch Mufflons lecker fanden. Ein kompletter Genpool wertvoller Tiere weg.

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1 Kommentar

  1. MiFuTru

    Ja, die Landwirte bekommen den schwarzen Peter zugeschoben. Und sicher ist der Zaun auch nicht. Nur eine etwas höhere Hürde. Sozusagen ein Trainingsprogramm für Wölfe. Da müsste auch ein Vergrämungsprogramm her, wo diese Rudel unter Beschuss geraten. Blöd sind die ja nicht. Und meiden dann diese tief hängenden Früchte (auch bekannt als Schafherden, Rinderherden, etc.). Danke für den guten Beitrag! Endlich mal jemand der gegen die Wolfslobby bürstet. Ceterum censeo: Jeder Wolfsbrudi wird zwangsverpflichtet, a) die von Wölfen gerissenen Schafe zusammenzulesen, b) die noch nicht toten Tiere zu erlösen und c) bis das letzte gefunden ist, die versprengte Herde wieder zu sammeln. Und zwar höchstpersönlich und zu jeder Tages- und Nachtzeit!!! Es werde Gesetz.

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