Oh man, der Artikel über die wolfsicheren Zäune und die Massenhaltung von Wölfen ist ja ganz schön eingeschlagen! Also für meine Verhältnisse. Ich habe noch sehr viel darüber nachgedacht, wenn wir unterwegs waren. Einer der interessantesten Lektionen, die ich im Leben gelernt habe ist die, zu hinterfragen. Dabei ist die spannendste Frage oft: WER PROFITIERT DAVON? Und so lange man immer wieder zu einem Thema die Frage stellen kann und sich damit beschäftigt, wird es richtig interessant! Es geht in Wirklichkeit nicht um den Wolf, Tierschutz oder die Landwirtschaft. Warum es gar nicht darum gehen KANN, werde ich euch in den nächsten Wochen ein bisschen erklären. Es gibt aber schon mal ein Foto als Vorschau, das ich diese Woche gemacht habe:
Wir waren mit dem Sacco-Cart im Moor unterwegs um den „scheiß Kopf“ abzulenken und haben dabei eine wunderschöne Gruppe Hereford-Rinder gesehen. Ich habe gleich ein paar Fotos gemacht und Nick gefragt, ob er auch mit ans Tor kommen möchte, dann wäre er dichter bei den Tiere dran. So standen wir kurz darauf beide am Weidetor und haben uns über die Tiere unterhalten, die uns ganz neugierig angeschaut haben – und ich hatte einen Sohn, der für einen Moment sichtlich glücklich war, wieder so dicht an Rindern sein zu können.
Gefunden haben wir auch endlich den Hofladen von Schulte in Lastrup, die zwei Verkaufsautomaten aka „Fleischereifachverkäuferinnen“ durchgehend zugänglich haben. Neben den Produkten von Schulte findet man dort auch ein paar Sachen von Kalieber, die faktisch auf der Rückseite von Firma Schulte ihren Stützpunkt in Lastrup haben und nur Fleisch aus Betrieben verarbeiten, bei denen Tierwohl auf hohem Standard umgesetzt wird. Geworden ist es für uns – damit ich mal Bratwurstpause habe – fertiges Gulasch von „Glück-Satt“ im Einmachglas. Glück-Satt (klick mich, ich bin ein Link) kannten wir auch noch nicht, ebenfalls eine tolle Entdeckung!
Da Schulte im Gewerbegebiet neben Böckmann ist, gibt es natürlich auch viel mehr dort zu sehen. Am interessantesten fand ich die Aufsätze für die Pferdeanhänger, wie die so auf dem Boden rumstanden. Pragmatisch gesehen: „geiler Scheiß!“ und viel zu schade, um nur als Pferdeanhänger verbaut zu werden.
Ebenso waren wir in Lastrup-Hemmelte beim Regiomarkt24. Davon hatte Marie uns schon erzählt und da wir fürs Sacco endlich einen Teil der Rückbank ausgebaut haben wollten, hat es sich angeboten auf der Rücktour von der Schrauberhalle dort Halt zu machen. Und einfach nur „boah… geil… und WAS FÜR CHANCEN für manch ein Dorf!!“.
Dann brauchte ich Kürbis und habe „um die Ecke“ an der Pehmertange zwar Kürbis bekommen – aber da ist bei der großen Auswahl nichts genauer beschrieben was es für Sorten sind. Also haben wir jetzt einen grünen Hokkaido. Aber ich wollte so gerne auch noch einen Butternut-Kürbis und einen Muskatkürbis. Deshalb sind wir zum Kürbishof (Klick mich, ich bin ein Link) nach Papenburg gefahren. Auch das war echt ein Erlebnis. Wusstet ihr, dass es so kleine essbare Kürbisse gibt, dass jeder einen eigenen kleinen gefüllten Kürbis bekommen kann? Der Kürbishof hat derzeit auch Sonntags ein paar Stunden offen – es lohnt sich!
Dann waren wir gestern wieder „scheiß Kopf ablenken“ und sind „irgendwo im Nirgendwo“ gelandet. Also eigentlich habe ich geschaut, ob ich irgendwo einen „fensterlosen Kuhstall“ finde, ohne extra nach Wahnbek fahren zu müssen. In den sozialen Medien bekomme ich ja immer mal wieder mit, was manche Leute so für Vorstellungen von Landwirtschaft und wo ihre Milch herkommt haben. Meistens denke ich mir dann „WAS ZUM TEUFEL???“ und mitunter versuche ich dann, ein bisschen zu erklären. Aber wenn jemand dann „ich hätte gerne Milch von Kühen, die auf der Weide sind und am Besten noch ihr Kalb bei Fuß haben, weil mein Pferd steht ja auch 24/7 auf der Weide!“ fordert, dann reißt auch mir irgendwann der Geduldsfaden. Immerhin habe ich jetzt glaube ich eine gute Antwort: „Wenn du schon Äpfel mit Birnen vergleichst und denkst, dass Pferde und Kühe die gleichen Bedürfnisse haben, dann frage ich mich, warum du Klamotten trägst, Auto fährst und eine Wohnung hast. Denn der Mensch stammt vom Affen ab und dann könntest du ja genau so gut die meiste Zeit nackt auf allen Vieren laufen, auf einem Baum sitzen und Früchte essen!“. Aber ich überlege tatsächlich schon länger, woher manche Menschen ihr Bild vom Bauernhof haben. Wer eine Idee hat, gerne her damit!
Gelandet sind wir auf der Straße der Megalithkultur (auch mich kannst du klicken) und bei dem Großsteingrab der Poldersteine. Ich glaube, 5 der Gräber an der Straße der Megalithkultur haben wir dann mittlerweile besucht. An den Poldersteinen, die etwa 3000 vor Christus entstanden sind, kann man gut sehen, das auch schon damals der Grundsatz herrschte „was nicht passt, wird passend gemacht“.
Ein Stück weiter haben wir dann eine riesige Freilauffläche mit einem Hühnerstall drauf gesehen. Absolut toll und mit alten Eichen bewachsen. In den Bäumen leben Greifvögel, die auch kein Problem mit den Windkraftanlagen dort haben, schließlich wohnen sie unter einer. Entsprechend gab es faszinierende Eindrücke in das Verhalten von Hühnern und Greifvögeln und ich habe mal wieder enorm bedauert, kein Teleobjektiv zu haben.
Neu in den Listen sind diese Woche: Bauer Jan Wilhelm/Hubertushof, Neuharlingersiel; Ostfriesische Milchkanne, Norden; Zenker Gemüsehof, Norden; Naturlandhof Leerhof, Südbrookmerland; Biolandbetrieb Meedehof, Südbrookmerland; Hofladen Claaßen, Aurich; Hofladen Rechtsupweg, Rechtsupweg alle Landkreis AUR, Biolandhof Kruse, Bramsche, LK OS (Tab Niedersachsen), Fleischerei Schulte, Lastrup, CLP. Damit sind 195 Adressen gelistet.
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