Für die letzte Woche findet ihr nicht viele neue Adressen auf den Listen. Erst war ein MRT-Termin in Oldenburg, was auch immer viel Zeit in Anspruch nimmt, zwei Tage später war das Gespräch dazu in der Onko-Ambulanz in Oldenburg. Wir haben viel Familie besucht und irgendwie war klar, dass der „scheiß Mitbewohner im Kopf“ wieder wächst, aber das erklärt zu bekommen ist halt dann „Tatsachen schaffen“. Vielleicht können wir durch eine Chemo noch etwas mehr Zeit gewinnen – die hat montag angefangen. Aber auch wenn wir schon lange wissen, dass der „scheiß Mitbewohner im Kopf“ irgendwann gewinnen wird – es ist ein Schlag ins Kontor zu hören, dass er wieder wächst und unsere gemeinsame Zeit wieder sehr endlich geworden ist. Ich freue mich über die Zeit, die wir gemeinsam haben, auch wenn „scheiß Kopf“ ungefähr 50 Mal am Tag zu hören mitunter anstrengend ist. Trotzdem versuchen wir, möglichst oft zu scherzen, zu lachen und – den Umständen angepasst – gut drauf zu sein und etwas zu unternehmen.
Ich höre öfters „nur nicht die Hoffnung verlieren!“ wenn ich sage, dass es nicht gut aussieht. Auch wenn ich weiß, dass es eine „ich möchte irgendetwas sagen und haue die nächstbeste Phrase raus, die mir einfällt“ ist – es trifft mich dennoch immer etwas. Ich meine, was denken solche Menschen eigentlich, wenn man ihnen erklärt, dass der Gehirntumor an einer lebenswichtigten und lebenserhaltenden Stelle sitzt und fast alle Optionen ausgeschöpft sind? Dass der sich wie von Zauberhand in Luft auflöst? Wie verlogen wäre es uns selbst gegenüber, zu denken, das schon „alles wieder gut wird!“ und endlos zu hoffen, anstatt die Chance und das Wissen zu nutzen, die restliche Zeit noch so toll wie möglich zu verbringen? Es wird immer und überall so dermaßen viel gelogen und geheuchelt – da sollte man wenigstens ehrlich zu sich selbst und denjenigen, die man liebt sein!
Denn wer Lügen und Heuchelei lebt, weil er damit immer ganz praktisch allem Unangenehmen ausweichen kann, der wird auch genau das von seinem Umfeld bekommen, wenn es ihm mies geht und er sich eigentlich wünscht, dass jemand ihn und seine Sorgen wirklich ernst nimmt. Darüber sollte jeder dann mal nachdenken, ob er so etwas wirklich möchte. Denn im schlimmsten Fall kann das ein Leben kosten. Aber auch dann werden genau diejenigen, die keine Zeit hatten oder sich nicht mehr Mühe gegeben haben, als im Kopf nach Standart-Phrasen zu suchen und sie loszulassen sagen: „Ja, hätte die Person doch mal ein Wort gesagt!“. Diese Verlogenheit vieler Menschen kotzt mich übrigens seit 40 Jahren zunehmend an.
Aber um auf Land-Laden-Lecker zu kommen: Wir haben eine richtig tolle Bäckerei entdeckt, wo noch urlecker selbst gebacken wird! Ihr findet sie in Kampe „unten“. Also faktisch neben der Hauptstraße den kleinen Weg hinunter. Dort gibt es nette Leute, ganz viel „du“, eine gute Auswahl an Backwaren, Fischbrötchen und Lebensmittel. Das hat uns wirklich gut gefallen und deshalb findet ihr die Bäckerei Uchtmann jetzt auch auf der Liste „Bäckereien und Cafes“-CLP
Ansonsten sind neu dazu gekommen: Honig Göken in Thüle und Honig Diehl in Molbergen, beides auf „Imkerei und Schäferei“ CLP, Urhof Dannemann in Wardenburg-Westerburg (OL) und bei den „Ganzweitweg“-Adressen die Biokäserei in Kappeln, Schleswig-Holstein auf der „Milch, Käse & Melkhüs“-Seite.
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